13.03.23

Überschwemmung in Deutschland

Klimawandel & Naturkatastrophen

Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen oder Waldbrände treten immer wieder auf und bedrohen sowohl Menschen als auch Tiere. Tausende von Menschen verlieren jedes Jahr durch diese spontan auftretenden Ereignisse ihr Zuhause oder gar ihr Leben und Tiere ihren Lebensraum. Naturkatastrophen verursachen zudem große Schäden an der Infrastruktur und Wirtschaft. Im Zeitraum von 2000-2019 beliefen sich die Kosten für weltweite Naturkatastrophen auf etwa drei Billionen Dollar.

Die globale Erderwärmung, der Anstieg des Meerwasserspiegels sowie andere Faktoren spielen in diesem Zusammenhang eine Rolle, denn der Klimawandel beeinflusst und provoziert verschiedene Arten von Naturkatastrophen, auch in Deutschland. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Gefahren durch Unwetter zunehmen. Hierzu zählen beispielsweise Starkregen und Hochwasser. Gebäude- und Grundbesitzer haben die Möglichkeit, sich gegen verschiedene Risiken und Schäden zu versichern, um im Schadensfall Hilfe zu erhalten. Bestimmte Vorkehrungen können die Gefahren etwas mindern. Wie das Ganze konkret aussieht, lesen SIE in diesem Beitrag.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Welche Naturgewalten gibt es?
  2. Was deckt die Hausratversicherung ab?
  3. Wer zahlt bei Naturkatastrophen?
  4. Welche Kosten übernimmt die Versicherung bei einem Blitzeinschlag?
  5. Was passiert beim Auftreten einer Überschwemmung?
  6. Gibt es Vorkehrungen, die vor einer Überschwemmung schützen?

1. Welche Naturgewalten gibt es?

Weltweit treten verschiedene Naturgewalten auf. Bestimmte Naturkatastrophen werden durch endogene beziehungsweise tektonische Ursachen verursacht. Hierzu gehören:

  • Erdbeben
  • Erdrutsche
  • Vulkanausbrüche
  • Tsunamis und deren Folgen

Extreme Temperaturen, Dürren und Waldbrände zählen ebenfalls zur Kategorie der Naturgewalten. Von allen Naturkatastrophen treten Überschwemmungen besonders häufig auf. Die Weltorganisation für Meteorologie hat festgestellt, dass die Anzahl der jährlichen Naturkatastrophen in den vergangenen 50 Jahren um das Fünffache zugenommen hat. Besonders ist die Anzahl der Katastrophen, die durch den Klimawandel bedingt werden, gestiegen.

Das Vorkommen von großen Naturkatastrophen wird durch geografische Faktoren beeinflusst. In Ländern wie Afrika sind Dürreperioden oft zu beobachten. Regionen in Südamerika und Asien werden wiederum häufig von Erdbeben und Tsunamis heimgesucht. Regionen, die an Küsten liegen, sind von Überschwemmungen bedroht. Zudem trägt die Erwärmung der Atmosphäre dazu bei, dass größere Mengen an Wasser gespeichert werden. Das wiederum erhöht das Risiko für Starkregen auch in Gebieten, die sich nicht an der Küste befinden.

2. Was deckt die Hausratversicherung ab?

Tritt ein Unwetter auf und stellen sich Schäden am und/oder im Gebäude ein, bleibt zu klären, welche Versicherung den Schaden abdeckt. Die Hausratversicherung gehört neben der Gebäude- und der Elementar(schaden)versicherung zu den drei möglichen Versicherungsarten gegen Schäden am und/oder im Gebäude. Konkret umfasst diese Schäden an allem, was in einem Haushalt zur Einrichtung gehört oder dem Gebrauch oder Verbrauch dient.
Vereinfacht gesagt geht es um alle beweglichen Gegenstände. Diese erleiden nach einem Sturm, Feuer, durch Leitungswasser oder Hagel einen Schaden. Um weitere Schäden abzudecken, besteht die Möglichkeit, die Hausratversicherung auf Elementarschäden und Überspannungsschutz auszuweiten. Dabei deckt die Versicherung Schadensfälle am Hausrat ab, die durch folgende Ursachen entstehen:

  • Sturm und Hagel
  • Blitzschlag
  • Leitungswasser
  • Brand und Explosion
  • Einbruchdiebstahl und Vandalismus

Der Basisschutz einer Hausratversicherung umfasst nicht alle Leistungen. Vor dem Abschluss ist deshalb zu klären, was genau im Schadensfall bezahlt wird und welche optionalen Ergänzungen sinnvoll sind. Insbesondere ist darauf zu achten, dass grobe Fahrlässigkeit (Fenster offengelassen, Seng- und Schmorschäden durch eine Zigarette usw.) inkludiert ist.

3. Wer zahlt bei Naturkatastrophen?

Im Falle einer Naturkatastrophe greift je nach Schaden die Gebäude-, die Hausrat- oder Elementarversicherung. Schäden durch Sturm, Hagel oder Blitzschlag werden über die Gebäude- und Hausratversicherung abgesichert. Schäden, die durch die Natur verursacht werden, beispielsweise Überschwemmungen, Erdbeben, Schneedruck oder Rückstau werden üblicherweise durch die Elementarversicherung abgedeckt. Die Ursache wird im Einzelfall von der Versicherungsgesellschaft geprüft. Hierbei gilt das Prinzip der Beweisführung.
Bei einer Überschwemmung besteht der Versicherungsschutz beispielsweise, wenn ein Gewässer über das Ufer tritt. Dasselbe gilt für den Fall, dass das Grundstück durch Regen überschwemmt wird und dabei Grundwasser an die Oberfläche und dann ins Haus gelangt. Anders sieht die Situation aus, wenn die Schäden durch eine Sturmflut oder durch Grundwasser, das nicht an die Oberfläche gelangt, verursacht werden.
Katastrophen wie Erdbeben, Erdsenkung oder Erdrutsch fallen unter den Versicherungsschutz, wenn diese naturbedingt und nicht Menschen gemacht (durch Bauarbeiten o. Ä.) sind. Diese Schäden werden normalerweise von einer Elementarversicherung abgedeckt. Diese gibt es in der Regel nicht separat, sondern nur in Kombination zu einer Hausrat- und/oder Wohngebäudeversicherung. Die Gebäudeversicherung kommt für Schäden des Gebäudes auf, die durch Hagel, Sturm, Feuer, Brand, Blitzeinschlag und Leitungswasser entstanden sind.
Als Merkliste für die Erstattung durch die Hausratversicherung mit Elementarschutz können SIE sich an folgender Aufzählung orientieren:

  • Inventar wie Möbel
  • Elektrogeräte
  • Wertsachen wie Bargeld, Schmuck, Münzen, Gold, Platin
  • Kunstgegenstände
  • Antiquitäten älter als 100 Jahre
  • Pelze und Teppiche
  • Geschirr usw.

Folgekosten einer Naturkatastrophe werden ebenfalls ersetzt. Dies gilt beispielsweise für:

  • Aufräumarbeiten
  • Transport
  • Lagerung
  • Austausch von Schlössern
  • Ersatz von Bodenbelägen sowie Tapeten usw.

Als Versicherungsnehmer haben SIE bei dem Abschluss einer Elementarschadenversicherung in Kombination mit IHRER Wohngebäude- oder Hausratversicherung verschiedene Pflichten. Diese werden von der Versicherungsgesellschaft festgelegt. Beispielsweise müssen in überflutungsgefährdeten Räumen Rückschlagklappen angebracht und die Abflussleitungen auf dem Grundstück freigehalten werden. Sachen im Kellerbereich müssen sich mindestens 12 cm über dem Fußboden befinden. Am besten informieren SIE sich bei IHREM Versicherer zu den Details.

4. Welche Kosten übernimmt die Versicherung bei einem Blitzeinschlag?

Tritt ein Gewitter auf, steigt das Risiko für einen Blitzeinschlag. In Europa beginnt die Saison für Gewitter im April und dauert bis Oktober an. Pro Jahr treten mehrere Millionen Blitzeinschläge auf, unabhängig davon, ob das Gebäude über einen Blitzableiter verfügt oder nicht. In vielen Fällen löst ein Blitzeinschlag ein Feuer aus oder es kommt zum Überspannungsschutz. Das Gebäude braucht noch nicht mal direkt vom Blitzeinschlag getroffen zu werden, es reicht ein Radius von zwei Kilometern, da sich der Blitz über Wasser- und Stromleitungen im Boden ausbreitet.
Tritt ein Schadensfall durch einen Blitzeinschlag auf, steht die Frage im Raum, welche Versicherung für den Schaden aufkommt. Normalerweise tut dies die Wohngebäudeversicherung. Diese übernimmt die entstandenen Kosten für Schäden am Gebäude sowie am Mauerwerk, am Dach oder für notwendige Aufräumarbeiten. Bei einer kompletten Zerstörung eines Gebäudes übernimmt die Wohngebäudeversicherung die Kosten für den Wiederaufbau. Bei inneren Schäden an Elektrogeräten, die durch Überspannungsschutz auftreten, greift die Hausratversicherung. Zusammengefasst entscheidet der vorliegende Schaden darüber, welche Versicherung bei einem Blitzeinschlag zahlt. Um eine Entschädigung zu erhalten, müssen Betroffene den Schaden möglichst zeitnah an die zuständige Versicherung melden.

5. Was passiert beim Auftreten einer Überschwemmung?

Das Auftreten einer Überschwemmung stellt eine Bedrohung für die Gesundheit und das Leben von Mensch und Tier dar. Eine Naturkatastrophe dieser Art vernichtet Häuser, Felder, Viehbestände, Wasserquellen oder ganze Dörfer. Werden Grundstücke in Hanglage unterspült, stürzen Gebäude ein. Nach dem Rückgang des Hochwassers bleiben viele Schäden zurück. Das Land ist oft mit Schluff und Schlamm bedeckt. Giftige Stoffe können durch Verunreinigungen entstehen, sodass ein Mangel an sauberem Trinkwasser entsteht. Die Kommunikationswege sind gestört, es gibt keine Elektrizität, Straßen sind blockiert und Vorräte an Essen und Wasser gehen zur Neige.
Die Flutkatastrophe von 2021 in Deutschland führte zur Zerstörung von Bahnstrecken, Straßen, Brücken, Mobilfunkmasten sowie vielerorts zu einer Störung der Gas-, Strom- und Wasserversorgung. Die Kosten für den Wiederaufbau belaufen sich auf mehrere Milliarden Euro. Hinzu kommt, dass noch nicht mal 50 % der Privathäuser gegen Schäden durch Naturgefahren wie Hochwasser und Überschwemmung versichert sind. Wer eine Gebäudeversicherung mit Elementarschutz abgeschlossen hat, bekommt im Falle einer Überschwemmung Kosten bis zum vereinbarten Höchstbetrag erstattet für:

  • Feststellung des Schadens
  • Trockenlegung
  • Sanierung
  • Reparatur in und am Haus sowie an Nebengebäuden
  • Mietsausfälle
  • Abriss des Gebäudes
  • Bau eines neuen Gebäudes usw.

Weltweit gibt es Organisationen und Menschen, die Hilfe vor Ort oder in Form von Spenden bei einer Überschwemmung oder anderen Naturkatastrophen leisten. Eine schnelle und effektive Nothilfe umfasst die medizinische Erstversorgung sowie die Verteilung von Nahrungsmitteln und Hilfsgütern. Hinzu kommt die Sanitärversorgung, die Versorgung mit Strom sowie dringend benötigten Geräten wie Bautrocknern, Wärmeaggregaten oder Waschmaschinen. Das Ziel lautet, die Gesundheit und das Leben von Betroffenen zu schützen.

6. Gibt es Vorkehrungen, die vor einer Überschwemmung schützen?

Wer proaktiv handelt, ist für eine große Überschwemmung besser gerüstet. Eine Katastrophenvorsorge umfasst in erster Linie das notwendige Wissen um mögliche Risiken der eigenen Region. Sind diese bekannt, können im nächsten Schritt Notfallpläne entwickelt und Frühwarnsysteme installiert werden. Die Anschaffung von möglichen Gerätschaften für die Trinkwasseraufbereitung, Stromversorgung (durch Generatoren) und Kommunikation sowie Vorräte an Nahrungsmitteln, speziellen Schlafunterlagen, Messern zum Aufklappen, Campingkochern und die Stärkung lokaler Gemeinschaft erweisen sich als hilfreich. Die Vorbereitung von Schutz- und Evakuierungsmaßnahmen schafft Bewusstsein für einen möglichen Notfall. Anderen helfen ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, gegen Überschwemmungen vorzugehen. Durch Spenden oder persönlichen Einsatz werden die Folgen solcher Katastrophen zumindest teilweise aufgefangen. Der Abschluss und die Überprüfung bestehender Versicherungen stellt ebenfalls eine wichtige Vorsorgemaßnahme dar.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt folgendes Vorgehen, wenn Hochwasser bevorsteht:

  • Sandsäcke, Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon besorgen zum Schutz
  • Prüfen, dass das Wasser gefährliche Stoffe oder Chemikalien nicht erreicht
  • Wertvolle Möbel oder Geräte wie Computer in hochwassergeschützte Räume bringen
  • Den Heizöltank gegen den Auftrieb durch das Wasser sichern
  • Vorsorgemaßnahmen prüfen
  • Dokumentenmappe und Notgepäck bereithalten
  • Insektenschutzmittel einpacken
  • Kellerräume ausräumen